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Neugeschreier Fest 2016
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Berggottesdienst am 27.08.2016 in Neugeschrei

Es scheint etwas ganz Besonderes gewesen zu sein, was sich da am 27. August in Neugeschrei ereignet hat: Ein Bergmannsgottesdienst oder - wie man auch sagen könnte - eine Bergmannsandacht. Zwei Teilnehmer (Hana Hentzschel und Helmut Schmelz) haben unabhäging voneinader einen Bericht dazu verfasst, und diese beiden Berichte will ich Ihnen gerne hier präsentieren. Hinzu kommen eine Fülle von Bildern, die mir zugesandt worden sind: von Gerhard Scharf, Hana Hentzschel, Helmut Schmelz, Klaus Ehmig und Peter Bartl. Teils waren die Bilder sehr ähnlich, so dass ich auswählen mußte.

Doch beginnen wir mit der Ankündigung dieses für Neugeschrei ungewöhnlichgen Festes. Wenn Sie den Link unter dem nachfolgenden Bild anklicken, sehen Sie es in voller Größe und Farbenpracht:

Plakat zum Berggottesdienst

Anlaß für dieses Fest waren: eine zufällig wiedergefundene alte Fahnenstange und zwei gemalte Holztafeln mit betenden Bergleuten. Doch lassen wir - bevor die Bildergalerie beginnt - unsere beiden Berichterstatter selbst zu Wort kommen:

Bergmannsandacht in Neugeschrei am 27.08.2016

Vor geraumer Zeit fand Herr Antonin Hippmann in einer Kammer hinter dem Altar der Herz-Jesu-Kirche in Neugeschrei eine  stark verrostete Fahnenstange und zwei beschädigte Bergmänner aus Holz, beides ca. aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Antonin Hippmann, der sich zusammen mit seinem Sohn Martin schon seit vielen Jahren um die Neugeschreier Kirche liebevoll kümmert, hat für die Restauration dieser wertvollen Fundstücke Sponsoren gefunden und so entstand die Idee zu einer Fahnenweihe und zu dieser Bergmannsandacht.

Zusammen mit Herrn Wolfgang Ranft aus Marienberg, Herrn Thomas Mehnert von der Firma POSA ,  der Bürgermeisterin der Stadt Weipert, Frau Jitka Gavdunová und mit Hilfe seiner Tochter Jiřina organisierte Antonin Hippmann ein ganz besonderes Ereignis.

Es war ein sonniger Samstagmorgen. Der letzte Samstag im August. Und bereits morgens um 9 Uhr war das sonst so ruhige Neugeschrei voller Leben.

An die 40 Bergleute aus Böhmen und Sachsen stellten sich in der Bergstraße zu einem Zug auf. Jeder Bergmannsgruppe ging der Fahnenträger voraus. Die Bergkapelle aus Jöstadt unter der Leitung von Reiner Kohl fing an zu spielen.  Und unter der Führung von Antonin Hippmann und Wolfgang Ranft setzte sich der Bergmannszug  Richtung Kirche in Bewegung. Ein bewegender Moment, als der Zug vor dem Hauptportal der Neugeschreier Herz-Jesu-Kirche zum Stehen kam.

Die Musiker nahmen vor dem Altarraum ihren Platz ein, die Bergsänger aus Marienberg unter der Leitung von KMD Rudolf Winkler stellten sich im Halbkreis im Altarraum auf. Die Bergmänner und Besucher zogen in die Kirche ein und schon erklang das Orgelspiel von Anne Heising, einer 28 Jahre jungen Organistin aus Leipzig.

Herr Pfarrer Šimon Polívka aus Weipert hat mit Unterstützung von Herrn Pfarrer Wenzel aus Marienberg  die Bergmannsandacht und die Fahnenweihe zusammen mit dem Chor und dem Blasorchester abwechslungsreich gestaltet. Mit dem Bergmannslied „Glück auf“ endete die Andacht und der Bergmannszug mit den Musikern und Besuchern begab sich nach draußen auf den Kirchvorplatz, wo kühle Getränke, gegrillte Würstchen und heiße Blasmusik auf alle Besucher warteten. Die Bürgermeisterin der Stadt Weipert versorgte die Bergleute mit Freibier. Die Stimmung war großartig, es wurde getanzt und gesungen bis sich diese glückliche und zufriedene Gesellschaft so gegen 15 Uhr auflöste.

Hana Hentzschel, Schwäbisch Gmünd

Einmaliges am 27.08.2016 in dem ehemaligen Bergbauort Neugeschrei

Der Ortsteil Neugeschrei von Weipert hat seinen Ursprung, der sich auch im Namen widerspiegelt, im ehemaligen Bergbau. Ortskundige können sich an verschiedene Stollen erinnern. Nun aber fand am Samstag, den 27.08.2016 ein bisher nicht dagewesenes bergmännisches Ereignis statt. Auf Initiative von Anton Hippmann in Verbindung mit der Bürgermeisterin von Weipert, Jitka Gavdunová, Wolfgang Ranft aus Marienberg und Thomas Mehnert, POSA Möbelsysteme, trafen sich Bergknapp- und Bruderschaften aus Ehrenfriedersdorf, Frohnau, Rittersgrün, Scheibenberg, Příbram und Měděnec in musikalischer Begleitung der Bergkapelle Jöhstadt in der Bergstraße.

Unter den Klängen der Bergkapelle wurde um 9.15 Uhr feierlich zur Kirche gezogen. Nach Begrüßung durch Pfarrer Polívka fand ein feierlicher Einzug in die Kirche statt. Den in seiner Form besonders geprägten Berggottesdienst gestalteten Pfarrer Wenzel aus Marienberg mit den Bergsängern Marienbergs unter der Leitung des KMD Rudolf Winkler und der Bergkapelle Jöhstadt unter Reiner Kohl.

Den Hauptteil des Gottesdienstes prägten musikalische Beiträge der Bergsänger und der Bergkapelle. Es waren ergreifende Momente, wenn die Kirche unter den mehrmals mächtigen Klängen erschallte. Absolut ergreifend war es in der prachtvollen Kirche die sog. Berghymne: „Der Steiger kommt“ zu hören. Nach dem Gottesdienst spielte vor der Kirche noch lange die Bergkapelle Jöhstadt.

Auch die organisierte Bewirtung verleitete die Mehrheit der Besucher dieses Gottesdienstes an den bereitgestellten Tischen und Bänken noch lange zu verweilen. Der Herrgott muss sich gefreut haben, denn er schickte strahlenden Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Im Gespräch nach dem Gottesdienst bemängelte ein Knappschaftsmitglied, dass in der Neugeschreier Herz-Jesu-Kirche kein Symbol des Bergbaus zu finden sei. Mit diesem Hinweis hatte der bis zu diesem Samstag recht, nun aber nicht mehr. Anton Hippmann hat nicht nur in lobenswerter Weise den Bergaufzug angeregt und maßgeblich organisiert. Er hat im Vorfeld für dieses Ereignis einen auf dem Dachboden gefundenen alten verrosteten Fahnenaufsatz und zwei betende Bergleute restaurieren lassen. Als Ergänzung lagen in der Kirche Broschüren über das Bergbaugebiet um Weipert und Neugeschrei aus. Allen Mitwirkenden sei ein besonderes Dankeschön für dieses noch nie in Neugeschrei stattgefundene Ereignis gesagt.

Helmut Schmelz, Hof

Wer hätte je gedacht, dass auf unserem Kirchvorplatz nach einem Gottesdienst irgendwann ein Fest stattfinden kann, bei dem sogar getanzt wird!

Und das ist der restaurierte Fahnenaufsatz, dem wir das alles verdanken (Vorder- und Rückseite):

... und in der Kirche sah das so aus:

Übersetzung des lateinischen Textes auf der Fahnenstange soll sein:
"Der allmächtige Gott erfülle die Gemeinde - die Erde mit Gnade und reichlich komme über uns das Silber der alten Zeit"