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Neugeschreier Fest 2025

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Fortsetzung: Samstag, 28.06.2025

Willkommen in der Bildergalerie zum diesjährigen Neugeschreier Fest, das wieder im Rahmen eines gemeinsamen Heimattreffens mit den Weipertern vom 26. - 29. Juni stattfand!
Hana Hentzschel und Peter Bartl vom Heimatausschuss Weipert sowie Ingeborg Leo, Heinz Janda, Ernst Macho und Erich Dick von der Neigeschraer Gmah hatten erneut ein schönes Rahmenprogramm vorbereitet und durchgeführt. Am Sonntag endete das Treffen mit einem festlichen Abschlussgottesdienst in der Weiperter Dekanalkirche.

Hier folgen nun die Bilder und ein Bericht zu unserem Fest:

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Bericht und Gestaltung von Erich Dick

Einen Großteil der Fotos hat uns zur Verfügung gestellt:
Helga Scheichenost und Gudrun Quirant

Donnerstag, 26.06.2025

Am Vortag des Festes unserer Herz-Jesu-Kirche wurde die Kirche wieder gereinigt und für die Festmesse geschmückt. Sieben Personen waren zu diesem Dienst für die Kirche von sich aus gekommen, darunter vier über 80-jährige: das Ehepaar Vroni und Gerhard Scharf sowie Christl Löffler und Christl Röckert.

Toni Hippmann hat von zu Hause erneut einen Kanister warmes Wasser gebracht, so dass das Abwischen der Altäre und Bänke mit einem feuchten Tuch leicht von der Hand ging. Nachdem alle Altarkerzen zurückgeschnitten waren, wurden die von Christl Löffler gewaschenen und gebügelten, frischen Altartücher ausgelegt. Während dieser Arbeiten wurde von anderen der Altarraum und der lange rote Läufer gestaubsaugt und der Eingangsbereich gefegt. Toni Hippmann und seine Frau Helena hatten in den Tagen zuvor bereits die Wendeltreppe hoch zur Empore von allem angesammelten Schmutz eines Jahres befreit, so dass jetzt nur noch die Empore selbst gefegt wurde.

Von all diesen Arbeiten sind diesmal leider keine Fotos entstanden, so dass ich darüber nur berichten kann.

Allen Helferinnen und Helfern ein ganz herzliches Dankeschön und Vergelt's Gott für diesen ehrenamtlichen Dienst für unsere Kirche!

An diesem Vormittag sind jedoch drei Bilder vom Anbringen des Wandkästchens für den Pilgerstempel entstanden:

Eine Vorgeschichte zum diesjährigen Fest

Viele wissen es gar nicht: Neugeschrei liegt an einem alten Pilgerweg zwischen dem Franziskanerkloster in Kaaden (an der Eger) und dem ehemaligen Kloster Grünhain in Sachsen. Im Zuge der Wiederentdeckung alter Jakobswege, die im Mittelalter allesamt nach Santiago de Compostela führten, ist auch dieser Pilgerweg vom Verein "Sächsischer Jakobsweg an der Frankenstraße e.V." neu beschildert worden. Von Schmiedeberg über die Waldstraße nach Neugeschrei kommend, biegt er an der Bergschraße nach rechts ab, um "über die Höh' " nach Weipert, Bärenstein und Annaberg-Buchholz zum Sächsischen Jakobsweg von Görlitz nach Hof/Saale zu führen.

Nachdem im Jahr 2023 erstmals eine Pilgergruppe von rund 30 Personen - auf ihrem Weg aus Chemnitz nach Kaaden - unsere Kirche aufsuchte, lag es nahe, dass auch wir Neugeschreier uns um einen Pilgerstempel für unsere Kirche bemühen. Dank tatkräftiger Mithilfe von Ernst Macho konnte ein Stempel in Auftrag gegeben werden, der noch rechtzeitig vor unserem diesjährigen Fest fertig wurde. Erich Dick baute hierfür ein Wandschränken, das zusammen mit einem Stempelkissen im Eingangsbereich unserer Kirche angebracht werden sollte.

Unsere Kirche hat damit zum diesjährigen Fest einen Pilgerstempel erhalten, damit alle, die unsere Kirche besuchen und gerne einen Stempelabdruck der Kirche in ihrem Pilgerpaß erhalten möchten, diese kleine Erinnerung an den Besuch mitnehmen können. Die Stempelfarbe ist grün - wie die Wälder rund um Neugeschrei.

Erkennen Sie links die kleine gelbe Muschel auf blauem Grund?

Aus dem Bild kann man ablesen, wohin der weitere Weg führt:
dort, wo die Strahlen zusammenlaufen, befindet sich die Spitze der Pfeilrichtung. An der Kreuzung Bergstraße/Waldstraße geht es also nach rechts.

Freitag, 27.06.2025

Letzte Vorbereitungsarbeiten:

Christina und Uli Kästli aus Elterlein, Pilgerwegsbetreuer auf dem Sächsischen Jakobsweg, haben uns für das Wandkästchen einen Pilgermuschel-Aufkleber geschenkt.

Ernst Macho hatte zum Fest aus Süddeutschland den Stempel und das Stempelkissen mitgebracht.

Ausfahrt zum Schwedendenkmal an der Totenheide bei Schmiedeberg und zu den Kalköfen

Trotz leichten Regens lauschten wir gebannt dem Geschichtsvortrag von Peter Bartl, der anschaulich und mit vielen Details die Ereignisse im 30-jährigen Krieg schilderte, die letztlich dazu geführt hatten, dass hier rund 800 Reiter des schwedischen Generals Banér auf ihrer Flucht vor den kaiserlichen Truppen in Sumpf und Moor versunken sind.

Vor einem Jahr ist die in den 90-er Jahren gestohlene Bronzetafel anhand von Fotos mittels 3-D-Druck ersetzt worden. Die sehr ausdrucksvolle Bronzetafel stammte von einem Künstler aus Schmiedeberg.

Bei den Kalköfen:

Nach der Festmesse draußen:

Während der Weiterfahrt zum Wald-Parkplatz hinter dem Schmiedeberger Bahnhof hatte es aufgehört zu regnen, so dass wir die ca. 1 km lange Wanderung zu den einstigen Kalköfen im Trockenen zurücklegen konnten. Für die älteren und gehbehinderten Teilnehmer(innen) hatte Hana Hentzschel die Erlaubnis eingeholt, die Schranke mit einem Kleinbus passieren zu dürfen.

An den Kalköfen angekommen lauschten wir einem erneuten exzellenten Vortrag von Peter Bartl über die Geschichte der Kalköfen.

Kaffee und Kuchen an der Neugeschreier Kirche:

Leider hatte es erneut begonnen zu regnen, so dass das von Hana Hentzschel und Peter Bartl vorbereitete Kaffee- und Kuchenbuffet kurzfristig in den Kircheneingang verlegt werden musste und die vorbereiteten Bierzeltgarnituren auf dem Kirchvorplatz - mit Ausnahme einer unter einem Partyzelt - leer blieben.

Nach dem Läuten aller Glocken um 16:45 Uhr (das netterweise Toni Hippmanns Enkel Maurizio sicherstellte), begann um 17:00 Uhr die Festmesse.

Am Ende der Festmesse dankte Erich Dick in Deutsch und in Tschechisch allen für die Mitwirkung und lud zur Abendveranstaltung in das Gasthaus "Schickeria" in Bärenstein ein.

Falls Sie einmal kurz in das Orgelnachspiel von Benno Tietz reinhören möchten, so klicken Sie bitte auf das nachfolgende Feld - mit Dank an HelgaScheichenost.

(Das Herungerladen des ca. 40 Sekunden langen Videos kann je nach PC etwas länger dauern. Zu dieser Seite kommen Sie am besten über die Pfeiltaste "nach links" wieder zurück.)

Video Orgelnachspiel
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Wir danken der Stadt Weipert, dass ihr technischer Dienst noch am Freitagmorgen das Gras auf dem Kirchvorplatz und die halbe Wiese oberhalb gemäht hat. Die Wiese drohte bereits zu verbuschen.

Um die aufwendige Sanierung der vier Ziffernblätter der Turmuhr seitens des Vereins "Denkmalpflege Weipert e.V." zu würdigen, hat die Neigeschraer Gmah eine Gedenktafel erstellen lassen, die an diesem Vormittag abgeholt und bei den anderen Tafeln bisheriger Wohltäter für die Kirche angebracht wurde.

Abendveranstaltung im Gasthaus Schickeria in Bärenstein zum Thema
"Neugeschrei in der Nachkriegszeit - Erinnerungen an unsere Kindheit und Jugend":

Nach dem Abendessen und ausführlichen Tischgesprächen versuchten wir das Leben in unserem Dorf vor 60 Jahren lebendig werden zu lassen. Dazu stellten sich drei Schüler von damals vorne am Tresen auf, Ernst Macho, Heinz Janda sowie Erich Dick, der zehn Fragen vorbereitet hatte, die von den beiden ersteren - wie in einer Podiumsdiskussion - spontan beantwortet wurden. Ihm stand außerdem Hana Hentzschel zur Seite, die für unsere tschechischen Gäste alle Fragen wie auch alle Antworten ins Tschechische übersetzte.

Bei diesen Fragen kam als erstes zur Sprache, wie die vor 1950 aus dem Böhmerwald vertriebenen und in Neugeschrei angesiedelten Familien ihre Umsiedlung erinnerten. Weitere Fragen widmeten sich Erinnerungen an die Schulzeit, an besondere Spiele in der Freizeit, an spezielle Gepflogenheiten und Bräuche in Neugeschrei und der Bedeutung besonderer Begriffe, wie beispielsweise, was es mit dem sogenannten "Giftschachtl" auf sich hat.

Nicht nur durch Antworten auf diese Fragen, sondern vor allem auch, weil sich Einzelne aus dem Publikum zu Wort meldeten und ihrerseits Erinnerungen beisteuerten, konnte in dem großen still gewordenen Raum, in dem alle aufeinander hörten, ein Bild vom Leben in Neugeschrei gezeichnet werden, das gut 60 bis 70 Jahren zurückliegt, und doch in den Herzen vieler Teilnehmer noch lebendig ist.

Zum Abschluss der Abendveranstaltung wurde an einem Großbildschirm noch ein Film über Neugeschrei aus dem Jahre 1995 gezeigt. Damals war ein Filmteam des MDR gekommen, um über die neue Nachbarschaft von Tschechen und Deutschen zu berichten. Der Film heißt "Grenzfälle", wurde von W. Klieme erstellt und vom MDR im Fernsehen ausgestrahlt. Den Film zu erleben, war für einen Teil der Anwensenden auch deshalb sehr berührend, weil sich viele im Film wiederfanden, 30 Jahre jünger, oder Freunde und Bekannte wiedersahen, die 1995 am Neugeschreier Fest teilgenommen haben und längst verstorben sind.